Gipfelbucheinträge auf der Seekarspitze
Viele Menschen haben ihr ganz eigenes Ritual am Berg. Der Eintrag ins Gipfelbuch ist eines davon. Nach einem langen Aufstieg und mit einem Gipfelerfolg mit Panoramablick belohnt, lässt sich dem Bergsteiger eben leichter die ein oder andere Zeile entlocken. Gipfelbücher hatten ursprünglich die Funktion, Bergrettern bei einem Sucheinsatz einen Hinweis darauf zu geben, wann ein Vermisster am Gipfel war, von wo er kam oder wohin er ging. In Zeiten von Smartphones hat sich das erübrigt, trotzdem verewigen sich Gipfelstürmer nach wie vor gerne mit lustigen und launigen Ideen in den „Büchern am Berg“.
Franz Waldhart, der Obmann der Wanderwegegemeinschaft, hat eine Auswahl an Gipfelbucheinträgen von der Seekarspitze in Achenkirch zusammengetragen, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Dabei ist er auf erheiternde Sprüche, Gedichte, Zeichnungen und überwiegend kurze Notizen gestoßen. Seltener aber doch vorhanden sind künstlerisch interessante Skizzen oder poetische Ergüsse. Zudem sind es „Philosophen“ aller Länder der Welt, die in die Bücher geschrieben, gedichtet oder gezeichnet haben. Naturgemäß überwiegen Tiroler, dicht gefolgt von unseren bayerischen Nachbarn.
Wir sind in der Sonne gesessen und haben die Brotzeit gegessen.
Es war ein schöner Tag, so wie ich das eben mag.
Wir haben den Berg erklommen, auch eine Jause mitgenommen.
Die Sonne scheint auf mein Bregen,
wie gern würd ich ins Gras mich legen,
doch weiter geht´s den Berg hinauf
mir platzen gleich die Blasen auf.
Der Gipfel, der ist jetzt erreicht,
der Obstler wird nun rumgereicht!
Es spannen uns die Haxen, es grüßen 3 Bayern und 2 Sachsen.
„Dem Himmel so nah, der Arbeit so fern, das hamma gern!“
Erst dachten wir, ihr macht wohl Witze, das Ziel heißt heute Seekarspitze.
Der Aufstieg ist äußerst beschwerlich, anstrengend und auch gefährlich.
Uns schmerzen längst schon alle Glieder, und jeder denkt: Nie wieder!
Doch endlich ist der Sieg errungen, vor Freude sind wir hochgesprungen.
Die Aussicht hier ist einfach herrlich, vergessen ist das Wort „beschwerlich“.